Höhepunkt war das große Pfeil-und-Bogen-Turnier, bei dem der tapfere Soldat Arne und der listige Indianer Olli aufeinandertrafen. Ihre Zielgenauigkeit war so gleich, dass selbst der alte Richter Chris, ein Veteran der Schießwettbewerbe am Missouri, nur mit einem langen Kratzen seines Bartes quittierte: „So was hab ich noch nie gesehen.“

Ein Stechen wurde beschlossen – das erste seiner Art – hoch zu Ross verkündet um exakt drei Uhr und dreißig des Nachmittags. Jeder Mann drei Pfeile, der Bessere solle Ruhm und Ehre davontragen.

Arne trat als Erster vor. Sein erster Schuss: ein voller Treffer. Doch der zweite und dritte verfehlten das Ziel wie ein Maultier den Schatten. Die Menge hielt den Atem an, manche Dame drehte sich gar fort. Arne stand mit 7 Ringen da – tapfer, aber angreifbar.

Dann trat Olli vor, mit stiller Miene und festem Blick. Zing! – der erste Pfeil durchbohrte die Mitte der Scheibe wie der Donnerschlag eines alten Geistes. Zing! – der zweite folgte. Zing! – auch der dritte fand sein Ziel. 18 Ringe. Ein Sieg, so klar wie ein Gebirgsbach im Morgengrauen.

Ein lautes Johlen erhob sich unter dem Volk, doch Arne reichte seinem Gegner die Hand – wie es unter Ehrenmännern Brauch ist.

So wurde an jenem Tage nicht nur ein Sieger gekrönt, sondern auch eine neue Legende geboren – tief im wilden Westen von Schleswig-Holstein.

Bericht: Philipp Reuther